Ganzheitlicher Geigenunterricht
Beratung & Supervision
Leitbild des ISSV (Interkantonaler Schulpraxis- & Supervisionsverband)
„Mitglieder halten sich an folgenden ethischen Richtlinien:
Unbedingte Achtung des Menschen und seiner Würde, Transparenz, Rollenklarheit, Respektierung der Persönlichkeitsgrenzen, Selbstverantwortung und Entscheidungsfreiheit des Klienten, Verschwiegenheit.
Mitglieder achten auf einen mit dem Auftrag gebenden sorgfältig geklärten und formulierten Auftrag, vereinbaren überprüfbare Ziele, und werten das Schulungs-und Beratungsgeschehen mit den Klientinnen und Klienten aus. Durch respektvolles Zuhören werden Ratsuchende in ihren Prozessen aufmerksam begleitet, sodass sie eigene Lösungswege finden, und ihre Ressourcen aufdecken können.“
Was mir wichtig ist
Das Gespräch leitet die Arbeit ein und hilft im Reflektieren des Prozesses, das Erfahrene zu benennen und zu integrieren.
Der Lernende Mensch exponiert sich. Er bringt seine eigene Geschichte mit und ist im besten Fall bereit, eine neue Erfahrung zu machen. Diese Situation erfordert von der Lehrperson eine hohe Wahrnehmungsgabe. Mit Empathie mitgehen und nachfragen, unterstützen den Prozess Richtung Passung. Mit anderen Worten: Immer geht es um die Fähigkeit den Lernenden dort abzuholen, wo er jetzt steht.
Interessierten Laien kann ein neuer Horizont aufgehen, instrumental und menschlich. Hier wird das Bestehende reflektiert, Zusammenhänge benannt, nach Klangvorstellung gefragt.
Es geht zunächst um eine innere Einstellung, in der sich der interessierte Laie, der nach Orientierung suchende Profi auch Studierende entscheiden lernt, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Definition vom Ton:
Die weitverbreitete Vorstellung - der Bogen erzeugt Ton durch auf die Saite drücken - muss korrigiert werden. Es geht vielmehr um eine Gewichtsübertragung. Das Gewicht des Bogenarmes wird angelastet, dieses Gewicht in der Saite, plus die Bogenbewegung ergibt die Definition vom Geigenton: Gewicht und Bewegung.
Der Bogen entspricht der Atmung beim Singen.
Im Abstrich nutze ich die Schwerkraft, im Aufstrich brauche ich die Gegenkraft/Gegenzug.
Beispiele zu der Definition - Gewicht und Bewegung - aus dem Sport:
Die direkte Gewichtsübertragung auf das Brett führt beim Snowboard fahren
zur höchstmögliche Freiheit in der Bewegung.
Die Schaukel, eine Erfahrung aus der Kindheit, kommt durch das eigene Körpergewicht mittels Bewegung in Schwung, die Gewichtsübertragung bleibt unverändert.
Auf die Geige übertragen ergibt sich ein neues Verständnis für die Bogentechnik.
Was heisst: mit Gewicht Bogen führen, in Bewegung bleiben?
Ein Beispiel: Der Notentext wird analysiert und eingerichtet. Die letzte Note vor einem Übergang (Saiten-Lagenwechsel) wird mit einem Querstrich markiert, Querstrich bedeutet, dies Note ausspielen, ausfüllen, weiterführen. Wie mit einer Verkehrstafel, wird dadurch die Aufmerksamkeit sensibilisiert und geschult. Mit dieser optischen Hilfe beginnt der Lernende Verantwortung für das Umsetzen der gewonnenen Erkenntnisse zu übernehmen. Ein neues Bewusstsein für Bewegungsabläufe ist erreicht. Innehalten (Inhibition), auch konstruktiver Stopp genannt, ermöglicht aus Gewohnheitskonditionen herauszuwachsen.
Was passiert im konstruktiven Stopp?
Ein Lauf hat immer denselben Stolperstein, der den Fluss unterbricht. Was passiert da genau? - Kreativer Zwischenschritt: Um in der Bewegung verbleiben zu können, spielt der Bogen die Passage mittels leeren Saiten, gleichzeitig denkt sich der Übende den dazugehörenden Text. Nächster Schritt: Der Bogen bleibt in der Bewegung, und der dazugehörende Text wird integriert. Dieser Vorgang wird wiederholt, bis die Klangvorstellung und das gute Befinden erreicht sind.
Immer wieder kommt es zu Fragen wie:
- Was übe ich, wenn ich übe?
- Was will ich erreichen?
- Wo stehe ich an einer Grenze?
- Welches sind meine Orientierungspunkte?
- Gute Intonation ist Resultat guter Organisation, was heisst das in Wirklichkeit?
Und noch etwas, was mich besonders freut, was ein Detail zu verändern vermag!
Ein Satz von Yehudi Menuhin: „Die Geige zum Bogen führen!“
Unverzüglich richtet sich der Geiger auf, der Brustraum öffnet sich, dieses Aufrichten entspricht der Primärkontrolle in der Alexander – Technik. Die Rotation durch die Spiraldynamik schafft eine grossartige Stabilität in der Bewegung. Die kleine Unruhe (zum Beispiel im Lagenwechsel) wird durch den guten Bogen- Saitenkontakt und der dazugehörenden Aufrichtung aufgehoben, und es genügt, sich an diesen Satz zu erinnern: Die Geige zum Bogen führen.
Das Hinführen zum Natürlichen: es geht um Koordination links / rechts
Ein Beispiel von Natan Milstein: Bogen per Faust fassen, mit wenig Bogen (Mitte)spielen, es entsteht dieser Kontakt, der zu Koordination Bogen/linke Hand führt.
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Geigenunterricht Annette Fahrländer |
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